Finanzierung von Franchise-Expansionen: Was sollten Franchise-Geber beachten?

Finanzierung von Franchise-Expansionen: Das Wichtigste auf einen Blick

Franchise-Geber, die ihr Unternehmen erfolgreich skalieren wollen, müssen eine klare Finanzierungsstrategie implementieren und die richtigen Finanzierungsoptionen wählen. In diesem Beitrag stellen wir deshalb einige bewährte Möglichkeiten vor, die Franchise-Geber bei der Finanzierung ihrer Expansionen in Betracht ziehen sollten.

Inhaltsverzeichnis

Wozu eine Franchisenehmer-Expansion?
Welche Möglichkeiten einer Finanzierung gibt es?
Welche Option ist die Richtige?
Fazit mit Zusammenfassung

Wozu eine Franchisenehmer-Expansion?

Franchisenehmer-Expansion bezieht sich auf das Wachstum eines Franchise-Netzwerks durch die Erweiterung der Anzahl der Franchise-Standorte. Dies bedeutet, dass der Franchise-Geber neue Franchise-Unternehmen gründet oder mit neuen Partnern Kollaborationen eingeht, die bereit sind, seine Marke und sein Geschäftsmodell gegen eine Gebühr zu nutzen und zu verbreiten.

Der Franchise-Geber erhält seinen Anteil an den Umsätzen der Franchise-Nehmer und bietet diesen wiederum sein Know-how und seine Unterstützung, um ihnen bei der Verbreitung des Geschäftsmodells zu helfen.

Eine erfolgreiche Franchisenehmer-Expansion hilft dem Franchise-Geber dabei, den Marktanteil zu erhöhen, das Geschäft zu skalieren und gleichzeitig das Risiko zu minimieren, indem die finanzielle und betriebliche Verantwortung für die einzelnen Standorte auf mehrere Franchise-Nehmer übertragen wird.

Welche Möglichkeiten einer Finanzierung gibt es?

Die Finanzierung einer Expansion kann über eine Vielzahl von möglichen Quellen erfolgen – i.d.R. entweder über Fremdkapital, Eigenkapital oder mittels alternativer Möglichkeiten.

# Möglichkeit 1: Fremdkapital

Die Finanzierung einer Franchise-Expansion über Fremdkapital erfolgt meist in Form von Krediten, Leasing oder Factoring:

  • Kredite können von Banken und anderen Finanzinstituten bereitgestellt werden. Die Kreditaufnahme durch Franchise-Nehmer kann jedoch aufgrund der notwendigen Sicherheiten oder wegen des fehlenden Nachweises einer soliden Bonität eine Herausforderung darstellen.
  • Leasing kann bei der Finanzierung von Ausrüstung und anderen Geschäftskosten eine Option sein. Der Franchise-Nehmer zahlt monatliche Raten an den Leasinggeber und hat nach Ablauf der Laufzeit des Leasingvertrags die Option, die Ausrüstung zu kaufen oder zurückzugeben.
  • Factoring bezieht sich auf den Verkauf von Forderungen an eine Drittfirma, die dann das Risiko und die Verantwortung für die Einziehung der Forderungen übernimmt. Factoring kann eine schnelle Möglichkeit für Franchise-Geber sein, Geldmittel aufzustocken und den Cashflow zu verbessern.

Gut zu wissen: Es ist wichtig zu beachten, dass die Aufnahme von zu viel Schulden das Wachstum des Franchise-Netzwerks beeinträchtigen und das Risiko des Scheiterns erhöhen kann. Daher ist es wichtig, mit einem erfahrenen Finanzberater zusammenzuarbeiten, um eine verantwortungsvolle Finanzierung zu gewährleisten.

# Möglichkeit 2: Eigenkapital

Bei der Finanzierung einer Franchise-Expansion über Eigenkapital gibt es mehrere Optionen. Eine Möglichkeit ist, Anteile des Unternehmens an Investoren zu verkaufen.

Hierdurch erhöht sich das Eigenkapital des Unternehmens und es erhält finanzielle Mittel für sein Wachstum. Der Franchise-Geber kann entweder private Investoren oder institutionelle Investoren ansprechen:

  • Private Investoren können Freunde, Familie, Bekannte oder andere Personen sein, die bereit sind, in das Franchise-Unternehmen zu investieren. Sie können auch eine persönliche Vertrautheit mit dem Franchise-Geber und dem Geschäftsmodell haben.
  • Institutionelle Investoren wie z. B. Risikokapitalgeber oder Private-Equity-Unternehmen sind in der Lage, größere Investitionen zu tätigen und bringen oft Erfahrung und Fachkenntnis aus der Branche mit.

Eine weitere Möglichkeit der Eigenkapitalfinanzierung ist die Ausgabe von Eigenkapital im Rahmen eines Initial Public Offering (IPO), das es ermöglicht, Anteile des Franchise-Gebers an die Öffentlichkeit zu verkaufen und somit eine größere Anzahl von Investoren anzusprechen. Durch den Verkauf von Aktien an Investoren erhöht das Unternehmen sein Eigenkapital und kann die finanziellen Mittel für das Wachstum nutzen.

Gut zu wissen: Die Wahl der Finanzierung hängt dabei immer von den spezifischen Bedürfnissen des Franchise-Gebers ab. Sollte dieser beabsichtigen, die Kontrolle über das Unternehmen zu behalten, kann es sinnvoller sein, sich für eine Fremdkapitalfinanzierung zu entscheiden, da hier das Risiko einer Verwässerung des Eigenkapitals geringer ist.

# Möglichkeit 2: Alternative Finanzierung

Alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie Crowdfunding oder Peer-to-Peer-Lending können ebenfalls eine Option sein:

  • Crowdfunding erlaubt es, eine Kampagne auf einer Online-Plattform zu starten, um Geld zu sammeln, indem man von einer Vielzahl von Investoren Geldbeträge erhält. Je nach Plattform kann dies eine Form des Eigenkapitals oder Fremdkapitals sein. Im Gegenzug bieten Franchise-Geber verschiedene Belohnungen und Vergünstigungen an, wie z. B. Rabatte auf zukünftige Produkte und Dienstleistungen, exklusiven Zugang zu neuen Produkten oder andere Anreize.
  • Peer-to-Peer-Lending ermöglicht es, kleine Darlehen von privaten Investoren zu erhalten. Diese Art der Finanzierung ist in der Regel unabhängiger und flexibler als traditionelle Kreditoptionen, da Franchise-Nehmer in der Lage sind, mit Investoren zu sprechen und Verträge auszuhandeln, die für beide Seiten von Vorteil sind.

Gut zu wissen: Crowdfunding kann eine effektive Option sein, um für eine angesagte Branche oder ein neues Produkt zu werben und die Markenbekanntheit zu erhöhen. P2P-Lending dagegen stellt eine schnelle Option dar, Kapital zu beschaffen, ohne sich auf die langwierigen Verfahren und Formalitäten der traditionellen Bankkredite zu verlassen.

Welche Option ist die Richtige?

Es ist wichtig, eine umfassende Finanzanalyse durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Finanzierungsoptionen den Wachstumszielen des Franchise-Unternehmens entsprechen und dass die finanzielle Verantwortung sowohl aufseiten des Franchise-Gebers als auch des Franchise-Nehmers im Gleichgewicht bleibt. Die Gesamtstrategie der Finanzierung sollte auf eine verantwortungsvolle Finanzierung mit realistischen Wachstumszielen abzielen.

Fazit: Das sollten Franchise-Geber bei der Expansion beachten

Die Finanzierung von Franchise-Expansionen ist ein wichtiger Faktor für Franchise-Geber, um ihr Geschäft zu skalieren und ihren Marktanteil zu erhöhen. Diese sollten bei der Finanzierung ihrer Expansionen jedoch sorgfältig vorgehen und folgende Punkte beachten:

  1. Klare Finanzierungsstrategie: Der Franchise-Geber sollte eine klare Strategie für die Finanzierung seiner Expansion haben. Es ist wichtig, eine umfassende Finanzanalyse durchzuführen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen über ausreichende Ressourcen verfügt, um die Expansion zu finanzieren.
  2. Angemessene Mittelbereitstellung: Der Franchise-Geber sollte die notwendigen Mittel für die Expansion bereitstellen, ohne das Unternehmen zu überdehnen oder zu gefährden. Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden, um ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen.
  3. Verantwortungsvolle Finanzierung: Der Franchise-Geber sollte sich nicht nur auf Schuldenfinanzierung verlassen, sondern auch alternative Finanzierungsoptionen wie Eigenkapital oder Crowdfunding in Betracht ziehen, um die Risiken zu minimieren.
  4. Auswahl der richtigen Franchise-Partner: Der Franchise-Geber sollte sicherstellen, dass er qualifizierte Franchise-Partner wählt, die über ausreichende finanzielle Ressourcen und Fähigkeiten verfügen, um ihre Geschäfte erfolgreich zu betreiben und zur Expansion des Franchise-Netzwerks beizutragen.

Schließlich ist für alle Franchise-Geber entscheidend, langfristige Perspektiven zu entwickeln und dafür eine solide Finanzierungsbasis zu schaffen, um das Wachstum des Franchise-Netzwerks zu fördern und langfristige Erfolge am Markt zu erzielen.

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