Franchise: Vor- und Nachteile im Überblick

Franchise Vorteile und Nachteile im Überblick
305

Franchise: Vor- und Nachteile im Überblick

Wenn du darüber nachdenkst, ein Franchise-Unternehmen zu gründen, bist du nicht allein! Franchising hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Option für viele angehende Unternehmer entwickelt. Es bietet die Möglichkeit, ein bereits etabliertes Geschäftsmodell zu nutzen, ohne alles von Grund auf neu aufzubauen. In diesem Artikel schauen wir uns die Vor- und Nachteile des Franchising genauer an und helfen dir, eine informierte Entscheidung zu treffen.

Franchise Vorteile & Nachteile: Quick-Check

Vorteile Nachteile
Etablierte Marke Hohe Kosten
Umfassende Unterstützung Weniger Freiheit
Geringeres Risiko Abhängigkeit vom Franchise-Geber
Einkaufs- und Marketingvorteile Vertragsbindung
Zugang zu bewährten Systemen Konkurrenz innerhalb des Systems

Was ist Franchising?

Bevor wir in die Details eintauchen, lass uns klären, was Franchising eigentlich ist. Im Grunde genommen handelt es sich um ein Geschäftsmodell, bei dem ein Franchise-Geber seine Marke, seine Produkte und sein bewährtes Geschäftsmodell an einen Franchise-Nehmer lizenziert. Du profitierst von der Erfahrung und dem Know-how des Franchise-Gebers, der dir hilft, dein eigenes Geschäft zu führen.

Arten von Franchising

Es gibt verschiedene Arten von Franchising, die dir unterschiedliche Möglichkeiten bieten. Hier sind die drei häufigsten:

  1. Produktfranchising: Hierbei handelt es sich um eine Art Franchising, bei der der Franchise-Nehmer Produkte unter dem Markennamen des Franchise-Geber verkauft. Ein gutes Beispiel sind Automobilhersteller, die autorisierte Händler haben.

  2. Dienstleistungsfranchising: Bei dieser Variante bietest du Dienstleistungen an, die vom Franchise-Geber definiert werden. Das ist oft der Fall in Branchen wie Reinigung, Reparatur oder Fitness.

  3. Business Format Franchising: Das ist die gängigste Form des Franchising. Hier übernimmst du das gesamte Geschäftssystem des Franchise-Geber, einschließlich Marketing, Schulungen und laufender Unterstützung.

Warum Franchising eine gute Idee sein kann

1. Etablierte Marke und Kundenbasis

Ein großer Vorteil des Franchising ist, dass du mit einer etablierten Marke startest. Das bedeutet, dass du sofort von einer bestehenden Kundenbasis und Markenbekanntheit profitierst.

Denk mal darüber nach: Wenn du ein neues Restaurant eröffnest, musst du erst einmal einen Namen aufbauen und die Leute dazu bringen, zu dir zu kommen. Bei einem Franchise kannst du gleich durchstarten. Die Marke hat bereits Vertrauen und Glaubwürdigkeit in der Branche aufgebaut, was dir hilft, schneller Kunden zu gewinnen.

Tabelle 1: Vorteile einer etablierten Marke

Vorteil Beschreibung
Schneller Marktzugang Sofortige Anerkennung und Vertrauen bei Kunden.
Wettbewerbsvorteil Geringere Marketingkosten aufgrund gemeinsamer Werbung.
Hohe Erfolgsquote Franchise-Unternehmen haben oft höhere Überlebensraten.

2. Umfassende Unterstützung

Ein weiterer großer Pluspunkt beim Franchising ist die Unterstützung, die du erhältst. Die meisten Franchise-Geber bieten dir umfassende Schulungen, damit du weißt, wie alles funktioniert. Du musst dich nicht ins kalte Wasser stürzen, sondern kannst auf die Erfahrung der Franchise-Zentrale zurückgreifen.

Schulung: In der Regel erhältst du eine gründliche Einarbeitung, die alles von der Betriebsführung bis hin zu Marketingstrategien abdeckt. Das kann besonders wichtig sein, wenn du neu in der Branche bist. Die Schulungen sind darauf ausgelegt, dir das notwendige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die du brauchst, um erfolgreich zu sein.

Marketing: Die Franchise-Zentrale hat oft zentrale Werbepläne und Materialien, die du nutzen kannst. Das bedeutet, dass du nicht selbstständig Werbemittel erstellen musst, sondern von den Marketingkampagnen des Franchise-Gebers profitieren kannst. Das kann dir nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen.

Betriebsführung: Du bekommst Unterstützung bei der täglichen Geschäftsführung, was besonders wertvoll ist, wenn du neu in der Branche bist. Du kannst auf ein Netzwerk von anderen Franchise-Nehmern zugreifen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und dir Tipps geben können, um häufige Fallstricke zu vermeiden.

3. Geringeres Risiko

Franchising kann dir ein geringeres Risiko bieten, als wenn du ein eigenes Unternehmen gründest. Das liegt daran, dass du ein bewährtes Geschäftsmodell übernimmst, das schon funktioniert hat. Statistiken zeigen, dass Franchise-Unternehmen in der Regel eine höhere Überlebensrate haben als unabhängige Unternehmen.

Stell dir vor, du beginnst mit einem Konzept, das sich bereits bewährt hat. Du musst nicht selbst herausfinden, was funktioniert und was nicht – das hat der Franchise-Geber bereits für dich getan. Dadurch kannst du dir die Zeit und den Stress sparen, die mit der Marktforschung und der Entwicklung eines neuen Produkts oder Dienstes verbunden sind.

4. Einkaufs- und Marketingvorteile

Als Teil eines Franchise-Systems profitierst du von den Vorteilen, die sich aus gemeinsamen Einkaufsverträgen und Marketingstrategien ergeben. Das bedeutet:

  • Niedrigere Betriebskosten: Du kannst in großen Mengen einkaufen und erhältst so Rabatte auf Produkte und Dienstleistungen, die du benötigst. Dies kann besonders in der Gastronomie oder im Einzelhandel einen erheblichen Unterschied in der Rentabilität deines Unternehmens ausmachen.

  • Effektivere Marketingkampagnen: Franchise-Geber planen oft große Werbeaktionen, die du als Franchise-Nehmer nicht alleine stemmen könntest. Dadurch kannst du von einer größeren Reichweite profitieren und deine Marketingkosten senken. Gemeinsame Werbeaktionen helfen, das Bewusstsein für die Marke zu steigern und neue Kunden zu gewinnen.

5. Zugang zu bewährten Systemen

Ein Franchise-Geber hat in der Regel über Jahre hinweg sein System optimiert. Du bekommst Zugang zu diesen bewährten Betriebsabläufen und kannst sie direkt für dein eigenes Unternehmen nutzen.

Das bedeutet, dass du nicht nur ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufst, sondern auch auf ein vollständiges Geschäftskonzept zurückgreifen kannst, das dir den Einstieg erleichtert. Von der Buchhaltung bis zur Personalführung hast du alles, was du brauchst, um erfolgreich zu sein.

Franchise-Geber bieten oft auch Technologien und Softwarelösungen an, die dir helfen, dein Geschäft effizient zu verwalten. Diese Tools sind oft speziell für das Franchise-Modell entwickelt und können dir helfen, Prozesse zu automatisieren und Zeit zu sparen.

Nachteile des Franchising

1. Hohe Kosten

Ein klarer Nachteil des Franchising sind die Kosten. Es gibt oft hohe Anfangsinvestitionen und laufende Gebühren, die auf dich zukommen können. Dazu gehören:

  • Lizenzgebühren: Diese einmalige Zahlung ist notwendig, um das Franchise zu starten. Sie kann je nach Marke variieren und ist oft nicht unerheblich. Bei einigen bekannten Marken kann diese Gebühr mehrere zehntausend Euro betragen.

  • Royalties: Viele Franchise-Geber verlangen eine laufende Gebühr, die auf deinem Umsatz basiert. Diese Gebühren können deine Gewinnmargen erheblich beeinflussen. Es ist wichtig, sich vor der Gründung darüber im Klaren zu sein, wie hoch diese Gebühren sind und wie sie deine Rentabilität beeinflussen könnten.

  • Marketingbeiträge: Zusätzlich zu den Royalties musst du oft auch einen Beitrag zu den gemeinsamen Marketingfonds leisten, was deine Gesamtkosten erhöht. Diese Beiträge können je nach Franchise-System variieren und sollten in deine Finanzplanung einfließen.

Tabelle 3: Typische Kosten im Franchising

Kostenart Beschreibung
Lizenzgebühr Einmalige Zahlung zur Eröffnung des Franchise.
Royalties Monatliche oder vierteljährliche Zahlungen auf den Umsatz.
Ausstattungskosten Kosten für die Einrichtung des Standorts.
Schulungskosten Kosten für Schulungsprogramme des Franchise-Gebers.

2. Weniger Freiheit

Wenn du ein Franchise gründest, musst du dich an die Regeln und Standards des Franchise-Gebers halten. Das kann deine kreative Freiheit einschränken und bedeutet, dass du nicht immer die Entscheidungen treffen kannst, die du für richtig hältst.

Zum Beispiel kannst du in einem Franchise-Unternehmen oft nicht einfach das Menü ändern oder neue Produkte einführen, ohne das mit dem Franchise-Geber abzusprechen. Diese Vorgaben können frustrierend sein, besonders wenn du gerne innovativ sein möchtest. Ein Franchise bedeutet, dass du Teil eines Systems bist, und manchmal kann es herausfordernd sein, deine eigenen Ideen einzubringen.

3. Abhängigkeit vom Franchise-Geber

Der Erfolg deines Unternehmens hängt stark von der Marke und dem Management des Franchise-Geber ab. Wenn es Probleme mit dem Franchise-System gibt, kann das direkte Auswirkungen auf dein Geschäft haben.

Das bedeutet, dass du nicht nur für deinen eigenen Erfolg verantwortlich bist, sondern auch für das, was im Franchise-System passiert. Wenn der Franchise-Geber negative Schlagzeilen macht oder finanzielle Probleme hat, könnte das auch deinem Geschäft schaden. Es ist wichtig, den Franchise-Geber sorgfältig auszuwählen und sicherzustellen, dass er eine solide Reputation hat.

4. Vertragsbindung

Franchisenehmer sind oft langfristig an die Franchise-Vereinbarung gebunden. Wenn du mit deinem Franchise-Geschäft unzufrieden bist, kann es schwierig sein, aus dem Vertrag auszusteigen.

Die vorzeitige Kündigung eines Franchise-Vertrags kann mit hohen Strafgebühren verbunden sein, was eine zusätzliche Hürde darstellt, wenn du darüber nachdenkst, das Franchise zu verlassen. Es ist entscheidend, die Vertragsbedingungen genau zu lesen und zu verstehen, bevor du unterschreibst. Berücksichtige dabei auch die Dauer der Vertragslaufzeit und die Bedingungen für eine mögliche Verlängerung.

5. Marktanpassungen

Die Marktentwicklung kann sich auf Franchise-Unternehmen auswirken, insbesondere wenn der Franchise-Geber nicht in der Lage ist, sich schnell an Veränderungen anzupassen. Wenn der Franchise-Geber nicht in der Lage ist, neue Trends oder Veränderungen im Verbraucherverhalten zu erkennen, kann das auch dein Geschäft betreffen.

Die Abhängigkeit von den Entscheidungen des Franchise-Geber kann dazu führen, dass du dich gezwungen fühlst, gegen die Markttrends zu arbeiten. Du musst möglicherweise in Marketingstrategien investieren, die nicht mehr effektiv sind oder Produkte verkaufen, die nicht mehr nachgefragt werden.

6. Konkurrenz innerhalb des Franchise-Systems

In einigen Franchise-Systemen gibt es möglicherweise mehrere Standorte, die in direkter Konkurrenz zueinander stehen. Dies kann zu einem Kampf um Kunden führen und die Rentabilität beeinträchtigen.

Wenn die Standorte zu nah beieinander sind, kann es schwierig sein, genügend Kunden zu gewinnen, um die Kosten zu decken. Außerdem kann es Frustration unter den Franchise-Nehmern hervorrufen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Geschäfte durch die Konkurrenz im eigenen System gefährdet werden.

Fazit der Vor- und Nachteile

Insgesamt bietet Franchising viele Vorteile, wie die Nutzung einer etablierten Marke und umfassende Unterstützung, aber es gibt auch klare Nachteile, wie hohe Kosten und weniger Freiheit in der Geschäftsgestaltung.

Die Entscheidung, ob Franchising der richtige Weg für dich ist, sollte sorgfältig getroffen werden. Es ist wichtig, die verschiedenen Aspekte abzuwägen und zu prüfen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen.

Wenn du mehr über Franchising erfahren möchtest oder auf der Suche nach der passenden Franchise-Möglichkeit bist, schau dir unseren Franchise-Finder an. Hier kannst du gezielt nach Unternehmen suchen, die deinen Interessen und deinem Budget entsprechen.

Für eine umfassende Einführung in das Thema Franchising empfehlen wir dir unseren Leitfaden “Was ist Franchising? Leitfaden, Definition, Vorteile, Nachteile” auf unserem Blog.

Der Beitrag "Franchise: Vor- und Nachteile im Überblick" steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von Andii. Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedienGesetz) und dem Datenschutz (gemäßder DSGVO).
Franchise: Vor- und Nachteile im Überblick